Geschichte der Insel Elba

Die Geschichte der Insel Elba ist sehr abwechslungsreich: Die kleine Insel Elba wurde berühmt, lebte doch der französische Kaiser Napoleon Bonaparte 10 Monate lang hier, ehe er die Insel verliess, um noch einmal – für hundert Tage lang – die Macht zu übernehmen.

Im Laufe der Zeit wurde Elba zig Mal erobert. Zahlreiche Mächtige wollten die Insel ihr Eigen nennen. Einerseits liegt die Insel strategisch gut, andererseits verfügt(e) sie über zahlreiche Bodenschätze wie beispielsweise Eisenerze.

Frühzeit

Zum Ende der letzten Eiszeit – vor rund 12’000 Jahren – lag der Meeresspiegel satte 100 m tiefer als heute. Elba war somit mit dem Festland verbunden. So war es für die Menschen der Steinzeit ein Leichtes die Insel zu besiedeln. Spuren von steinzeitlichen Jägern und Sammlern fand man an mehreren Orten. Die Menschen damals waren aber noch nicht sesshaft, sondern zogen als Nomaden umher und lebten in Zelten und suchten in Höhlen Schutz. Erst in der Jungsteinzeit (ca. 5000 v. Chr.) können feste Siedlungen nachgewiesen werden. In der Kupfersteinzeit ab 2500 v. Chr. wurde Elba für die Menschen aufgrund der Kupfervorkommnisse interessant. Bei Rio nell’Elba wurden Pfeilspitzen, Äxte, Messer und allerlei andere Gegenstände entdeckt. Diese stammten von der Rinaldone-Kultur, die ihre Spuren in der Toskana, in Umbrien und im Latium hinterliess. Zinn für die Kupfer-Zinn-Legierung Bronze wurde vom Festland importiert. Die ersten festen Siedlungen entstanden im Westen Elbas, nämlich an den Hängen des Monte Capanne. Dies geschah ab 1800 v. Chr. Funde aus Elbas Frühzeit sind in den Museen von Rio nell’Elba und Marciana ausgestellt.

Die Etrusker auf Elba – Kampf gegen die Griechen

Mit den Etruskern begann die eigentliche Besiedelung Elbas (von den Etruskern Ilva genannt). Diese liessen sich 900 v. Chr. auf der Insel nieder. Sie waren erst an den Kupfervorkommen interessiert, begannen dann aber bald mit dem Abbau von Eisen. Woher die Etrusker stammten, ist bis heute nicht restlos geklärt. Ihr Herrschaftsgebiet erstreckte sich zwischen den Flüssen Tiber im Süden und Arno im Norden. Die Griechen nannten die Etrusker Tyrrhenoi. Daher heisst auch das Meer vor ihrer Küste heute noch Tyrrhenisches Meer. Man geht davon aus, dass es sich bei den Etruskern um eine Mischung kleinasiatischer Stämme handelte, die ab dem 11. Jahrhundert v. Chr. nach Mittelitalien einwanderten. Funde belegen, dass die Etrusker intensive Handelsbeziehungen im gesamten westlichen Mittelmeerraum unterhielten. In erster Linie exportierten sie Metallwaren, vor allem Waffen aber auch Schmuck. Die Etrusker schmolzen das Erz in Hochöfen aus Lehm. Für die Erzeugung der Hitze wurden die Wälder abgeholzt.

Die Griechen, welche die Insel „Aethalia“ nannten, was vom Griechischen Aithalos = die Russige, stammt, begannen, ihren Einflussbereich ins westliche Mittelmeer auszudehnen. Die Etrusker waren verbündet mit den Karthagern. Zusammen schlugen sie die Griechen in der Seeschlacht vor Alalia (Aléria auf Korsika). 474 v. Chr. gelang es den Griechen aber doch noch Elba zu erobern. Sie besiegten die etruskische Flotte in der Seeschlacht von Cumae. Es folgte eine schwierige Zeit für die Insel. 453 v. Chr. nahm die Flotte aus Syrakus die Insel ein und plünderte und verwüstete sie. In dieser Zeit wurde der griechische Hafen Porto Argoo gegründet, wo heute Portoferraio liegt. In dieser Zeit erstarkten auf dem Festland allmählich die Römer.

Die Römer auf Elba

Villa Romana le GrotteGegen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. zerschlugen die Römer das etruskische Reich auf dem Festland und nahmen auch die Insel Elba (Ilva) ein. Sie zerstörten Porto Argoo und gründeten dort die Siedlung Fabricia. Es folgten Caput Liberum (Capoliver) und Post Montes (Pomonte). Auch die Römer bauten Eisen im grossen Stil ab. Hinzu kam nun aber auch Granit, der aus dem Capanne-Massiv im Westen Elbas gebrochen wurde. Dieser wurde unter anderem genutzt für den Bau des Pantheons und des Colosseums in Rom. Elba diente auch als Stützpunkt für die römische Flotte auf ihrem Weg nach Nordafrika.

Bei der Verhüttung der Eisenerze verfügten die Römer allerdings nicht über das Wissen der Etrusker. Ein weiteres Problem war, dass auf Elba das benötigte Brennmaterial nicht in ausreichendem Masse vorhanden war. Die Insel wurde stark abgeholzt.

Im Jahre 40 v. Chr. wurde Etrurien – das einstige Kerngebiet der Etrusker – und damit auch Elba als VII. Region in das römische Reich eingegliedert. Das römische Reich dehnte sich immer mehr aus und erlebte auch einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Römer stellten ihren Reichtum zur Schau und bauten prächtige Tempel, Paläste und Häuser. Diese Bauvorhaben verlangten nach Granit und somit wurde der Abbau dieses Gesteins auf Elba massiv forciert. Bei den Römern erlangte Elba aber auch einen hervorragenden Ruf als Sommerresidenz. So entstanden zahlreiche Villen, die am besten erhaltene auf Elba ist Le Grotte, gegenüber von Portoferraio, welche zugleich das grösste römische Bauwerk auf dem Toskanischen Archipel darstellt.

Elba war ein wichtiges Handelszentrum im westlichen Mittelmeer. Nebst Bodenschätzen waren auch Wein und Olivenöl beliebte Exportprodukte.

Aber auch das römische Reich schaffte es nicht, die Piraterie wirksam zu bekämpfen. Zwar gelang es Pompeius, die Lage im Tyrrhenischen Meer zu beruhigen, aber Überfälle von Piraten konnten bis ins 18 Jahrhundert hinein nie ganz verhindert werden.

Spätantike bis frühes Mittelalter – Christen, Langobarden und Piraten

Durch den Zerfall des Römischen Reiches und das daraus folgende Machtvakuum herrschten in Europa chaotische Zustände. Im 3. Jahrhundert kamen verfolgte Christen nach Elba und suchten auf der Insel Zuflucht. Elba wurde auch immer mehr Zufluchtsort vor den Vandalen und Langobarden, die in der Toskana die Macht übernahmen. Im 5. und 6. Jahrhundert entstanden auf Elba und den anderen Inseln des Toskanischen Archipels zahlreiche Klöster. Zwei Namen sind dabei speziell bemerkenswert: der heilige Mamilian(o), Bischof von Palermo (Sizilien) und San Cerbone, Bischof von Populonia. Letzterer wurde nach Elba ins Exil gezwungen, wo er im Jahr 573 bei Poggio an der Westküste Elbas eine Eremitage gründete. Der heilige Mamiliano soll der Legende nach auf Montecristo einen Furcht erregenden Drachen getötet und eine bedeutende Glaubensgemeinschaft gegründet haben. Die Inseln des Toskanischen Archipels zogen immer mehr Einsiedler an, die von den Langobarden auf dem Festland verfolgt wurden. Gegen Ende des 6. Jahrhunderts allerdings eroberten die Langobarden die Insel Elba. 774 erlitten diese aber gegen die Truppen Karls des Grossen eine herbe Niederlage. Karl der Grosse übergab die Insel dem Papst. In der folgenden Zeit war Elba aufgrund des fehlenden militärischen Schutzes den vermehrt im Mittelmeer aufkommenden sarazenischen Piraten ausgesetzt. Diese plünderten und verwüsteten die Insel mehrfach und nahmen Sklaven mit. Dies hatte zur Folge, dass die Siedlungen an der Küste vermehrt aufgegeben wurden. Die Bevölkerung zog sich ins Landesinnere zurück.

Elba unter den Pisanern

Marciana Fortezza PisanaDie Herrschaft der Pisaner auf Elba dauerte rund 200 Jahre. Die erstarkenden Seerepubliken Pisa und Genau waren auf sichere Handelswege im Thyrrenischen Meer angewiesen. Die Sarazenen verfügten auf Korsika und Sardinien über strategisch gut gelegene Stützpunkte, von wo aus sie das westliche Mittelmeer kontrollieren konnten. Der sarazenische Seeräuber und Statthalter Sardiniens Mighudin (auch Musetto) plünderte auf einem Rachefeldzug im Jahr 1005 die Stadt Pisa. Die Stadtrepublik verstärkte daraufhin den Kampf gegen die Sarazenen. 1034 gelang mit einem grossen Feldzug gegen das algerische Bona die Gefangennahme Mughedins. Er wurde unverzüglich hingerichtet. Als Dank für die Verteidigung der toskanischen Küste erhielt Pisa vom Papst die Insel Elba als Schenkung. 1077 erhielt Pisa auch die Insel Korsika geschenkt. Auch Sardinien kam noch dazu. Unter den Pisanern erlebt Elba, das durch die Piratenüberfälle stark entvölkert war, wieder geordnete Verhältnisse. Die Pisaner befestigten die Insel und errichteten entlang der Küste zahlreiche Wachtürme. Von dort aus konnte der Feind erspäht und die Bevölkerung frühzeitig gewarnt werden. Dieses System wurde auch auf Korsika angewendet. Die Türme und Festungen waren so gebaut, dass immer mit mindestens einer Sichtkontakt bestand. So entstanden im 12. Jahrhundert beispielsweise der Torre Pisane in Marciana Marina und der Torre San Giovanni in Marina di Campo. Auch Ferraia, wie Portoferaio damals hiess, wurde massiv befestigt, ebenso Capoliveri.

Während der Herrschaft der Pisaner entstanden auf Elba zahlreiche romanische Kirchen und Kapellen. 1162 unternahmen die Genuesen ihren ersten Versuch, die Insel zu erobern. Der Angriff bei Sant’Andrea scheiterte allerdings. Genua liess aber nicht nach und sie versuchten ihr Glück auch auf anderen Inseln des Toskanischen Archipels. 1284, in der Seeschlacht bei Meloria, wurde die pisanische Flotte von den Genuesen dann aber vernichtend geschlagen. Die Genueser übernahmen die Vorherrschaft im Tyrrhenischen Meer. Im Frieden von 1299 bekamen die Pisaner Elba zwar zurück, verloren Korsika und Sardinien aber endgültig.

Elba unter den Appiani

Mit dem Niedergang Pisas fiel die Insel Elba dem Fürstentum Piombino zu, welches von der Familie Appiani beherrscht wurde. Die Appiani errangen 1392 durch hinterhältigen Mord die Macht über Pisa, verkaufte aber nur wenige Jahre später grosse Teile der Toskana an den Herzog Visconti von Mailand. Elba aber und das Fürstentum Piombino behielten die Appiani. Regierungssitz der Appiani auf Elba war Marciana. Die Herrschaft der Appiani dauerte rund 200 Jahre. Sie erlangten sogar das Recht, eigene Münzen zu prägen. Allerdings ging es mit der Insel wirtschaftlich bergab. Die Piratenüberfälle nahmen zu und so wurde die Insel mehrfach in Schutt und Asche gelegt, am schlimmsten im Jahr 1442. Der Pirat Chaireddin Barbarossa überfiel die Insel 1534 und zerstörte dabei das Bergdorf Grassera. Viele Bewohner wurden gefangen und als Sklaven in Nordafrika verkauft. Lediglich ein Jahr später schlug Karl V. zurück. Er griff Tunis an und befreite 22’000 Christen.

Von den Wirren der Piratenüberfälle profitierten die Medici. Cosimo I de Medici bot den Appiani militärische Hilfe im Kampf gegen die Piraterie an. Jacopo Appianai aber traute der Sache nicht und lehnte die Hilfe ab. Nach dem Tode Jacopos im Jahre 1544, dessen Sohn noch ein Kind war, schlug die Stunde der Medici. 1548 erlangten die Medici vom Kaiser Karl V. die Herrschaft über die Insel Elba. Dies allerdings zu einem sehr hohen Preis, denn Karl der V. benötigte grosse Summen für seine Feldzüge.

Die Medici auf Elba

Nach der Machtübernahme Elbas durch die Medici machten diese sich umgehend an die massive Befestigung der Hauptstadt Ferraia (das heutige Portoferraio). Die Stadt bekam den Namen Cosmopoli und konnte von den Piraten fortan nie mehr eingenommen werden. Die Korsaren unter Dragut verlagerten ihre Angriffe auf den Süden und den Osten Elbas. Zwischen 1553 und 1556 verwüsteten die Piraten grosse Teile der Insel, darunter die Orte Capoliveri, Rio nell’Elba, Pomonte sowie Sant’Ilaro in Campo und San Pietro in Campo.

1557 mussten die Medici die Herrschaft über Elba wieder an die Appiani abgeben. Die spanischen Habsburger fürchteten eine zu starke Ausdehnung der Medici und verbündeten sich so mit den Appiani. Einzig Cosmopoli und das Land im Radius von zwei Meilen drum herum blieb den Medici.

Drei Herrschaftsbereiche auf Elba

Den Appiani blieben männliche Nachfolger verwehrt. Dies führte dazu, dass die Spanier im Jahr 1599 Porto Longone (heute Porto Azzurro) zur spanischen Garnison erklärten und 1603 die Festung di San Giacomo bauten. Der Rest der Insel, abgesehen von Cosmopoli, gehörte weiterhin zum Fürstentum von Piombino. Isabella Appiani, die letzte ihrer Familie, heiratete 1635 Nicolò Ludovisi, welcher somit das Fürstentum von Piombino erhielt.

Die Teilung der Insel führte dazu, dass sie in den Kampf zwischen den Habsburgern und den Bourbonen im 17. Jahrhundert hineingeriet. 1646 belagerten die Franzosen Porto Longone, mussten vier Jahre später aber unverrichteter Dinge abziehen. Während des Spanischen Erbfolgekrieges zwischen 1701 und 1713 erreichten die Streitigkeiten ihren Höhepunkt. Schlussendlich gingen die Bourbonen unter Philipp V. als Sieger hervor. Allerdings blieb vorerst die Dreiteilung Elbas zwischen den bourbonischen Spaniern, den florentinischen Medici und den Nachfahren der Appiani bestehen. Durch den Tod des letzten Medici, Gian Gastone, 1737 ging das Grossherzogtum Toskana an Franz von Lothringen. Der spanische Herrschaftsbereich um Porto Longone fiel 1759 an die Bourbonen von Neapel.

Elba zur Zeit Napoleons

In der Villa dei Mulini in Portoferraio

Napoleons Feldbett

1794 wurde Elba von den Franzosen besetzt, die 1769 schon Korsika eroberten. Kurz darauf eroberten die Engländer die Insel, verloren sie aber schnell wieder an die Franzosen. 1802 – mit dem Frieden von Amiens zwischen Frankreich und England – ging Elba an die neue französische Republik. Im selben Jahr wurde Napoleon zum Konsul auf Lebzeiten ernannt. 1804 wurde er Kaiser der Franzosen. Ein Jahr darauf, 1805, schenkte Napoleon das Fürstentum Piombino und somit auch die Insel Elba seiner Schwester Elisa.

Nach dem verheerenden Russland-Feldzug im Jahre 1812 und der Schlacht bei Leipzig 1813, die mit dem Rückzug Napoleons endete, war der Kaiser am Ende. Napoleon wurde vom französischen Senat abgesetzt. Im Vertrag von Fontainebleau (11. April 1814) zwischen Napoleon auf der einen Seite und Österreich, Russland und Preussen auf der anderen Seite, wurde Napoleons Abdankung besiegelt. Als Gegenzug erhielt er die Insel Elba als souveränes Fürstentum auf Lebzeiten, sowie jährlich 2 Millionen Francs aus der französischen Staatskasse als Unterhalt (dieses Geld wurde zwar nie ausgezahlt). Zudem durfte er 1000 selbst ausgewählte französische Soldaten als Garde mitnehmen und er erhielt ein Kriegsschiff zugesprochen, das ihn nach Elba brachte.

Napoleon auf Elba (3. Mai 1814 bis 26. Februar 1815)

Die Freude der Elbaner war riesig, als sie die Nachricht vernahmen, dass der grosse Napoleon Bonaparte als neuer Herrscher die Geschicke ihrer Insel in die Hand nehmen wird. Am 3. Mai 1814 traf Napoleon auf Elba ein. Er wird mit allen möglichen Ehren empfangen. Noch auf der Fahrt nach Elba entwirft Napoleon die Flagge für sein neues Fürstentum. Bereits bei seiner Ankunft weht diese in Portoferraio. Die erste Nacht verbringt Napoleon in einem Zimmer im Rathaus von Portoferraio. Während seiner Herrschaft über Elba lebte Napoleon in der Villa dei Mulini, seiner Stadtwohnung in Portoferraio und in der Villa San Martino, seiner Sommerresidenz, unweit von Portoferraio.

Während seinen 10 Monaten auf Elba baut Napoleon den Inselstaat komplett neu auf. Er lässt Strassen und Brücken bauen und ausbessern, Sümpfe trockenlegen und Kanäle graben. Er treibt die Wiederaufforstung, den Erzabbau und den Weinanbau voran. Für die Aufforstung der Wälder importiert er Kastanien- und Eichensetzlinge aus seiner Heimatinsel Korsika. Die Insel und seine Bewohner profitieren bis heute von Napoleons Anstrengungen. In dieser Zeit kamen auch die ersten Touristen nach Elba. Sie wollten den grossen Napoleon in seinem kleinen Reich wirken sehen. Mit diesen Reisenden kam auch das Gerücht auf die Insel, man wolle im Rahmen des Wiener Kongresses den Ex-Kaiser auf eine weiter entfernte Insel verbannen. Sogar von geplanten Mordattentaten war die Rede. So fasste Napoleon den Entschluss, noch einmal die Macht zu ergreifen und verlässt am 26. Februar 1815 sein Fürstentum Elba mit einer Gefolgschaft von rund 1000 treuen Offizieren und Soldaten. Für 100 Tage steht er nochmals an der Spitze Frankreichs, ehe er in der Schlacht von Waterloo am 18. Juni vernichtend geschlagen wurde. Napoleon wird auf die Atlantikinsel St. Helena verbannt. Dort stirbt er am 5. Mai 1821.

Alte Machtverhältnisse und das neue Königreich, Risorgimento

Auf dem Wiener Kongress im Jahre 1815 wurde Elba wieder dem Grossherzogtum Toskana zugeteilt, welches von Ferdinand III. von Lothringen regiert wurde. Der Inselbevölkerung erging es in dieser Zeit gut. Man profitierte einerseits von den Investitionen Napoleons und andererseits mussten keine Piratenangriffe mehr befürchtet werden. Die Einwohnerzahl von Elba stieg markant an, Landwirtschaft, Weinanbau, Salzgewinnung und Erzabbau florierten.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts setzte im heutigen Italien das Zeitalter des Risorgimento ein, der Kampf für die Vereinigung der italienischen Nation. Dieser Kampf richtete sich gegen die Fremdherrschaft der Bourbonen und der Habsburger. 1861 wurde das Königreich Italien unter Vittorio Emanuele II ausgerufen. Dazu gehörte auch die Toskana mit der Insel Elba.

In den Jahren 1890 und 1893 zerstörte die Reblaus, welche aus Amerika eingeschleppt wurde, vier Fünftel der Weinstöcke Elbas. Da der Weinanbau nebst dem Abbau von Erzen der Haupterwerb der Insulaner war, verloren viele ihr Einkommen. Es setzte eine grosse Auswanderungswelle ein. Viele Elbaner verliessen ihre Insel in Richtung Südamerika, wo sie es zu neuem Wohlstand brachten.

Elba vor und in den beiden Weltkriegen

Elba wurde um die Jahrhundertwende einer der wichtigsten Eisenlieferanten Italiens. Allerdings wurde zur Hitzegewinnung nicht mehr Holz geschlagen. Als Brennmaterial wurde Kohle auf die Insel gebracht. 1901 wurden auf dem Gebiet der heutigen Salinen gegenüber von Portoferraio drei moderne Hochöfen eingeweiht. Diese schufen 2000 Arbeitsplätze, so viel, dass sogar vom Festland her Arbeiter geholt werden mussten. Allerdings erlangte Elba zu jener Zeit einen schlechten Ruf, da ständig eine Rauchwolke über der Insel hing. Auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen verschlechterten sich zusehends. Im Ersten Weltkrieg stieg die Nachfrage nach Eisen stark an.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Elba nach der faschistischen Kapitulation von den Deutschen bombardiert und besetzt. Die Hochöfen bei Portoferraio wurden zerstört. Von Korsika her brachte die französische Armee auf 200 Kriegsschiffen 12’000 Soldaten und 600 Fahrzeuge nach Elba und befreiten die Insel.

Elba in der Nachkriegszeit

Die Hochöfen wurden nicht wiederaufgebaut. So standen viele Elbaner ohne Arbeit da. Es setzte eine weitere, wenn auch viel kleinere Auswanderungswelle ein. Bereits in den 1950er Jahren kamen die ersten Touristen nach Elba und in den 1960er-Jahren erlebte die Insel einen regelrechten Boom.

Heute ist der Tourismus der mit Abstand wichtigste Erwerbszeig der Insel Elba.

 

Quelle: Diese Abhandlung der Geschichte Elbas sind ein Zusammenzug von

  • „Elba“, 2010, Sabine Brecht, Michael Müller Verlag
  • „Insel Elba & Toskanischer Archipel“, 2012, Jacqueline Christoph, Reise Know-How
  • Wikipedia

 

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