Capoliveri einer der am meisten besuchten Orte Elbas. Das Dorf mit seinen knapp 4000 Einwohnern thront von weither sichtbar auf einer Höhe von 167 m auf einem Sattel. Von zahlreichen engen Gassen und Treppen durchzogen ist der Ort Anziehungspunkt zahlreicher Touristen. Jährlich empfängt Capoliveri knapp eine Million Besucher. Den Mittelpunkt des Dorfes bildet die Piazza Matteotti mit einer schönen Aussichtsterrasse. Hier buhlen zahlreiche Cafés und Bars um die Gunst der Kunden. Von hier führt die Hauptgasse, die Via Roma, mit seinen vielen Geschäften weg. Parallel dazu verlaufen die ruhigeren Gässchen Via Cavour und Via Solferino, die immer wieder über teils überdachte Treppen und Durchgänge miteinander verbunden sind. Die Via Roma endet an der Piazza Belvedere. Hier hat sich der elbanische Künstler Italo Bolzano mit einer Glasskulptur und einer Wandkeramik verewigt. Vom Platz aus sieht man bis zur Insel Montecristo. Rund die Hälfte der Häuser in Capoliveri sind heute in der Hand von Deutschen. Aber auch Römer haben sich hier ein Ferienhaus gekauft. Dies führte dazu, dass Capoliveri zu den reichsten Gemeinden ganz Italiens gehört. Im Jahre 2004 führte die Stadt die Rangliste gar an. Capoliveri ist auch bekannt für seine vielen Feste. Dazu gehören das Fest der Bergarbeiter (Mai), das Fest der Verliebten (Juli) und das Fest der Trauben (Ende September/Anfangs Oktober).
Die grösste Sehenswürdigkeit von Capoliveri ist zweifelslos die Stadt selbst!
Unterhalb der zentralen Piazza Matteotti befindet sich seit 2014 das Museo del Mare. Dieses ist in den Räumen der alten Zisterne untergebracht. Das Museo del Mare ist dem Meer um die Insel Elba gewidmet. In erster Linie zeigt es die Ausstellung “Das Relikt der Polluce – Schiffsuntergang in Capoliveri”. Das Dampfschiff Polluce sank am 17. Juni 1841 innerhalb von 10 Minuten vor der Küste des Capo Calvo (an der Ostküste der Calamita-Halbinsel), nachdem es von einem anderen Schiff gerammt worden war. Beim Untergang ging die gesamte Ladung des Schiffes verloren. Darunter nebst der transportierten Ware sämtliche Borddokumente, persönliche Gegenstände der Passagiere und Briefe. Der Besitzer des Schiffes – Raffaele Rubattino – versuchte, die verloren gegangene Fracht aus einer Tiefe von 103 m zu bergen, hatte aber keinen Erfolg. Erst im Jahre 2000 nahmen englische Schatzsucher die Bergung in Angriff, nachdem sie das Wrack erfolgreich orten konnten. Der Fund wurde von den italienischen Behörden beschlagnahmt. Nun sind die Fundgegenstände – kleinere Gegenstände aus dem Alltag – im Museum zu bewundern. Die Krönung der Ausstellung ist aber ein wahrer Schatz aus Gold- und Silbermünzen sowie Schmuck und wertvolle Porzellanstatuen der reichen Reisenden, die an Bord der Polluce unterwegs waren.
Öffnungszeiten: 20. Juni bis 10. September von 10.00 bis 12.00 und von 18.00 bis 23.30 Uhr. 11. bis 30. September von 10.00 bis 13.00 und von 17.00 bis 20.00 Uhr.
Eintritt: 3 Euro für Erwachsene (Paare 5 Euro), Kinder umsonst.
Unterhalb von Capoliveri liegt die Wallfahrtskirche Madonna delle Grazie. Die Anfahrt ist ab Capoliveri gut beschriftet (siehe auch Anfahrt Strand von Morcone) und beträgt 2.5 km. Die Kirche wurde im 16. Jahrhundert von Augustinermönchen erbaut, die hier bis 1773 blieben. 1792 war die Kirche Zufluchtsort für französische Mönche während der Französischen Revolution. Die Kirche hat die Form eines lateinischen Kreuzes und weist eine Kuppel auf. Der Glockenturm ist im orientalischen Stil gebaut. Im Inneren der Kirche, die leider nur noch zur Messe geöffnet ist, hängt über dem Marmoraltar ein Ölgemälde der Madonna mit Kind. Es soll von einem Schüler Michelangelos gemalt worden sein.
Nur gerade 300 m unterhalb der Kirche liegt eine kleine Sandbucht, die Spiaggia della Madonna. Diese ist knapp 100 m breit und im Wasser von Felsen durchsetzt, was für Schnorchler interessant ist. Es gibt auch ein kleines Restaurant.