Portoferraio

Die meisten Elba-Reisenden kommen mit der Fähre in Portoferraio an. Die Inselhauptstadt ist der Dreh- und Angelpunkt der Insel. Mit seinen 12’000 Einwohnern wohnt mehr als ein Drittel der Elbaner hier. Selbst in den Wintermonaten ist hier immer etwas los und die Stadt wirkt nie ausgestorben. In der Hochsaison verkehren die Fähren im Halbstundentakt nach Piombino. Im malerischen alten Hafen liegen Segelboote, Yachten und Fischerboote. Auf dem Quai flanieren die Touristen und Einheimischen.

Blick von der Forte Falcone auf die Stadt

Portoferraio hat an Sehenswürdigkeiten viel zu bieten: Mittelalterliche Festungen, Museen, Kirchen und immer wieder geniesst man schöne Ausblicke auf die Stadt, die Bucht und das Meer. Zudem ist Portoferraio das Shopping-Paradies Elbas. Wer hier etwas nicht findet, sucht auch anderswo auf der Insel umsonst.

Sehenswürdigkeiten von Portoferraio/Stadtrundgang

Wer mit dem Auto nach Portoferraio kommt, stellt dieses am besten am grossen Parkplatz beim neuen Hafen ab (zwischen dem neuen und dem alten Hafen). Dies ist allerdings in der Hochsaison kein leichtes Unterfangen… Von hier aus gelangt man entweder direkt in den alten Hafen (Darsena), wo die Yachten und Fischerboote liegen. Dieser ist wie ein Amphitheater von der Altstadt eingefasst.

Für den Rundgang durch die Altstadt ist es aber empfehlenswerter, durch den rund 30 m langen Tunnel der Porta al Terra (1549) zu gehen. So gelangt man in den oberen Teil der Altstadt und arbeitet sich nach und nach zum Hafen Darsena hinunter. Man folgt der Via del Carmine, die dann in die Via Hugo Victor mündet. Gleich auf der rechten Seite liegt die Piazza Antonio Gramsci, von der aus man bereits einen ersten sehr schönen Plick auf die Dächer der Altstadthäuser, den Darsena-Hafen und die Bucht von Portoferraio werfen kann.

An diesem Platz befindet sich auch das Teatro dei Vigilanti, ein rosafarbenes, schlichtes Gebäude.

» Hier geht’s zur Seite des Teatro dei Vigilanti

Blick von der Forte Falcone auf die Stadt und den Strand von Le Viste

Von der Piazza Antonio Gramsci folgt man weiter der Via Hugo Victor durch den Tunnel an oberen Ende. Oben angelangt, kann man auf den Strand von Le Viste hinunterblicken. Die Viale Falcone führt in westlicher Richtung hinauf zur Falcone-Festung. Dieser Aufstieg lohnt sich in erster Linie aufgrund des tollen Ausblicks, den man von hier oben auf die Stadt und die Bucht von Portoferraio geniesst. Die Festungsanlage, die vor kurzem renoviert wurde, kann besucht werden. Die Mauern, die sich von hier bis hinunter ans Meer ziehen, trennen die Alt- von der Neustadt. Innerhalb der Festung findet man einige Picknickbänke und einen kleinen Spielplatz.

Schliesslich geht man die Viale Falcone wieder hinunter bis zum kleinen Parkplatz, von wo aus übrigens der einzige Weg zum Le Viste Strand hinunterführt.

» Hier geht’s zur Seite der Villa dei Mulini, Napoleons Stadtresidenz auf Elba

Von der Villa dei Mulini folgt man der Viale Falcone und danach der Via Stella und gelangt so zur zweiten Festung der Medici, der Forte Stella.

» Hier geht’s zur Seite der Forte Stella

Nach der Besichtigung der Forte Falcone, der Villa dei Mulini und der Forte Stella schlendert man durch die Gassen und Treppen der Altstadt Richtung Hafen hinunter. An der Salita Napoleone liegt die Kirche der Barmherzigkeit, die „Chiesa della Misericordia“. In ihr werden die Gebeine des Stadtpatrons San Cristino aufbewahrt. Sie wurde im Jahre 1677 erbaut. Bemerkenswert sind einerseits die prachtvolle Orgel und andererseits die Trompe-l’oeil-Decke, die dem Betrachter ein Kuppeldach vortäuscht. Jedes Jahr am 5. Mai (seinem Todestag) findet in dieser Kirche ein Gedenkgottesdienst für Napoleon statt.

Gleich neben der Kirche befindet sich das Museo della Misericordia, welches zahlreiche Gegenstände von Napoleons Aufenthalt auf Elba zeigen, beispielsweise eine der Flagge mit den drei Bienen sowie eine Totenmaske des Kaisers aus Bronze.

Gegenüber der Chiesa della Misericordia liegt das Centro De Laugier/die Pinacoteca Foresiana. Dieses wurde nach Cseare de Laugier benannt, einem Offizier Napoleons und Sohn einer Bürgerin Portoferraios. Ursprünglich war das Gebäude ein Franziskanerkloster aus dem Jahre 1558. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde es in eine Kaserne umfunktioniert, stand dann aber längere Zeit leer. Heute dient das Gebäude als Kulturzentrum und beinhaltet nebst einem Kino, eine Bibliothek, eine Pinakothek, zahlreiche Ausstellungsräume und ein Kongresszentrum. Die Pinakothek (Gemäldesammlung) Foresiana ist eine Schenkung Mario Foresis an die Stadt Portoferraio. Mario Foresi war Literat und Gemäldesammler, der einige Zeit auf Elba verbracht hatte. Seine Familie erwarb das Weingut La Chiusa an der Südseite der Bucht von Portoferraio. Die Pinakothek zeigt zahlreiche historische Ansichten Elbas und Portoferraios, beispielsweise der elbanischen Maler Pietro Senno und Giuseppe Mazzei. Auf alte Fotografien sind ausgestellt. Das Centro Culturale De Laugier wurde 1991 eröffnet.

Die Salita Napoleone mündet in die Via Giuseppe Garibaldi, die früher Via del Buon Gusto hiess. Übersetzt heisst dies „Strasse des guten Geschmacks“ was daher rührt, dass hier früher zahlreiche Gaststätten lagen. An der Via Giuseppe Garibaldi liegt die Chiesa del Santissimo Sacramento. Sie wurde im Jahre 1551 erbaut und befindet sich heute noch im Besitz der Sacramento-Bruderschaft, die 1566 gegründet wurde. Die aussen eher schlichte Kirche verfügt über einen prachtvollen Innenraum im barocken Stil. Sie wurde nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg teilweise rekonstruiert.

Weiter die Via Giuseppe Garibaldi hinunter, ebenfalls auf der rechten Seite, befindet sich das Municipio, ein grosses, rosafarbenes Gebäude. Nebst dem Rathaus beherbergt es auch einen Polizeiposten. Im Volksmund wird das Lagerhaus aus den Jahren 1559 – 61 „Biscotteria“ genannt. Dies kommt daher, dass in diesem Gebäude einst die Zwieback- und Brotbäckerei untergebracht war. Im Innenhof des Rathauses findet man zahlreiche Gedenktafeln grosse Männer, die sich auf Elba oder im Rest Italien einen Namen gemacht haben.

Vor dem Municipio liegt die Piazza Repubblicia, in deren Mitte ein Denkmal zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Portoferraio steht. Am anderen Ende des Platzes steht der Duomo La Pieve, der Dom der Stadt. Die Bezeichnung Dom mag etwas übertrieben sein. Das lachsfarbene, einschiffige Gebäude wurde unter Cosimo I. im Jahre 1549 erbaut und diente als Garnisonskirche. Im 17. und 19. Jahrhundert wurden einige Um- und Anbauten vorgenommen. Nach einer umfassenden Renovierung ist die Kirche seit 1993 wieder öffentlich zugänglich. Links des Doms liegt Elbas ältestes Hotel, das Albergo Ape Elbana.

Zwei Strassen weiter unten kommt man auf die Piazza Cavour. Dieser schmale und lange Platz ist das Zentrum der Altstadt Portoferraios. Von hier aus führt die Porta al Mare zum Darsena Hafen. An der Piazza Cavour liegt linkerhand die ehemalige Markthalle aus dem Jahre 1575. Zu Zeiten der Medici befand sich hier die militärische Schiffswerft (Arsenali). Darin lagen zwei Kriegsschiffe (Galeazze) und Material, dass zum Bau und Unterhalt der Schiffe vonnöten war. Um die Halle siedelten sich Handwerker an.

Durch die Porta al Mare (1549), einst der einzige Zugang vom Hafen zur Altstadt, betritt man den Hafen Darsena. Anstelle der Uhren an der Land- und der Hafenseite der Porta al Mare prangte früher jeweils das Wappen des aktuellen Stadtherren. Wie ein Amphitheater umrahmt die Altstadt den malerischen Hafen, der bei Seglern und auch Besitzern von Motoryachten äusserst beliebt ist. Die breite Uferpromenade, die Calata, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Hier am Hafen pulsiert abends bis spät in die Nacht hinein das Leben. Es gibt zahlreiche Restaurants und Geschäfte.

Am äussersten Ende des Darsena Hafens auf der La Linguella genannten Landzunge (daher auch der Name) steht der Torre del Martello. Der Hammerturm hat einen achteckigen Grundriss und gehört zur dritten Medici-Festung Portoferraios, der Fortezza della Linguella.

» Hier geht’s zur Beschreibung der Fortezza della Linguella, des Archäologischen Museums und den Überresten der römischen Villa

 

 

 

Praktische Informationen für Portoferraio

Das Tourismusbüro (Azienda per il Turismo dell’Arcipelago Toscano, kurz A.P.T) befindet sich an der Calata Italiana 43, zwischen den Anlegestellen der Fähren und dem Busbahnhof. Hier findet man ein riesiges Angebot an Informationen, Broschüren, Karten der Insel Elba, Stadtpläne von Portoferraio und vieles mehr. Auch die Webseite der APT lohnt sich einen Besuch: www.aptelba.it
In Portoferraio befindet sich der zentrale Busbahnhof der Insel Elba. Alle Busse der ATL (Azienda Transporti Livornese) fahren von hier weg oder kommen hier an. Es bestehen Verbindungen zu allen grösseren Orten der Insel: Porto Azzurro (11x täglich), Capoliveri (9x), Cavo (9x), Rio nell’Elba und Rio Marina (halbstündlich), um die Westküste (halbstündlich, im Wechsel linksrum und rechtsrum), Fetovaia (9x), Lacona, 6x), Marina di Campo (stündlich), Procchio und Marciana Marina (halbstündlich). Leider fahren ab 20 Uhr kaum noch Busse. Die Haltestellen (Fermata) sind gut gekennzeichnet und zeigen alle den Fahrplan (Orario). Informationen sowie auch den aktuellen Fahrplan findet man unter www.livorno.cttnord.it.
In Portoferraio verkehrt auch ein Stadtbus.
Im Hafen von Portoferraio werden Bootsausflüge nach Pianosa, Capraia und Giglio angeboten.

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